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historisch

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Via Iulia Augusta

Der Name VIA IULIA AUGUSTA bezeichnet die Römerstraße, die ausgehend von Aquileia nordwärts führt und sich bei der Einmündung der Fella in den Tagliamento, in der Nähe von Venzone, gabelt: Der nördliche Zweig folgt dem Tagliamento bis zur Einmündung des But-Baches und nimmt diesem entlang, durch das Tal von St. Peter bis Timau, den Anstieg zum Plöckenpass. Der östliche Zweig führt entlang der Fella durch das Eisental und das Kanaltal bis zum Saifnitzer Sattel, und von dort hinunter über Tarvis nach Villach, also in den Kärntner Zentralraum. 
Die Bedeutung der römischen Straßenführung von Aquileia über den Plöckenpass und den Gailbergsattel nach Aguntum (bei Lienz in Osttirol) gründet auf Zusammenhängen, die weit in die Prähistorie zurückreichen. 
Ihren Namen erhält diese traditionsreiche Verbindung allerdings erst gegen Ende des 19. Jh. durch den istrisch-italienischen Archäologen Carlo Gregorutti. Julius Cäsar und Kaiser Augustus sind die Namenspatrone.

Im Frühmittelalter kamen altbewährte und in den Sommermonaten einigermaßen sicher gangbare Passwege wieder zu Ehren. Das gilt sowohl für die Übergänge der Hohen Tauern als auch für die VIA, die jetzt das neu entstandene Karantanien mit Baiern und Salzburg im Norden und mit dem langobardischen Herzogtum im Süden verband. 

Zu Beginn des Spätmittelalters war die VIA die wichtigste Verbindung zwischen den ausgedehnten Görzer Besitzungen, die, einem Pass-Staat gleich, von Istrien und Friaul über den Plöckenpass und den Brenner bis an den Tiroler Inn reichten. 

Wie auf allen Wegen in Richtung Süden gewann auch an der VIA das Pilgerwesen an Bedeutung, Herbergen entstanden. Die Cramars, Wanderhändler, bewegten sich im Herbst in die Gegenrichtung und brachten wertvolle Produkte aus dem Süden über den Plöckenpass nach Alemannia. Neben Händlern und Säumern gelangten vor allem Waldarbeiter und Holzhandwerker von nördlich der Karnischen Alpen nach Italien. 

Der Plöckenpass und der Gailberg sind erst seit dem 19. Jh. mit Fuhrwerken durchgängig befahrbar. 1826 erschien erstmals in Landkarten eine neue Wegführung über die Steilstufe nördlich der Plöckenalm, die ungefähr der heutigen Straße entspricht. Wenige Jahre später erreichte der erste Weltkrieg mit voller Wucht die VIA und den Plöckenpass. In der Folge leistete der moderne Straßenbau des 20. Jh. das übrige zur Zerstörung von historischen Spuren.  Auf italienischer Seite wurde die Passstraße in der Zwischenkriegszeit ausgebaut. Asphaltiert wurde sie nach dem 2. Weltkrieg.  Gegen Ende des 20. Jh. hat man auf der österreichischen Seite den lawinensicheren Ausbau in Angriff genommen, er ist noch nicht abgeschlossen.



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